Wirsberg-Gymnasium: Name und Geschichte
Das Wirsberg-Gymnasium hält in der Tradition des Alten Gymnasiums die Erinnerung aufrecht an Friedrich von Wirsberg, der in den Jahren 1558 bis 1573 die Ämter des Bischofs von Würzburg und Herzogs von Franken innehatte.
Die biographischen Spuren des Fürstbischofs weisen nach Oberfranken ins Kulmbacher Land zu jenem Rittergeschlecht, das in der Ortschaft Wirsberg bzw. auf der gleichnamigen Burg zeitweise die Amtsleute und Dienstmannen stellte, wogegen der eigentliche Stammsitz das benachbarte Lanzendorf gewesen war.
Der nachgeborene Friedrich wurde für den geistlichen Stand bestimmt und er absolvierte eine entsprechende Laufbahn an verschiedenen süddeutschen Bischofskirchen, bis er - seit 1556 Generalvikar in Würzburg - schließlich 1558 nach der Ermordung des Fürstbischofs Melchior Zobel vom Domkapitel zum Bischof gewählt und nach Bestätigung durch Kaiser und Papst 1559 zum Bischof geweiht wurde.
Die Regierungszeit des Fürstbischofs war geprägt von entschiedenem persönlichen Einsatz, von Prinzipientreue und Fürsorge für das Hochstift, blieb aber glanzlos. Mit vielerlei Verordnungen, Verboten und Mandaten versuchte er das Fürstbistum wirtschaftlich zu sanieren, weltlich wie geistlich zu festigen. Dabei war des Fürstbischofs größte und bleibende Tat die Begründung des gymnasialen Schulwesens in seiner Residenzstadt.
Mit der feierlichen Eröffnung des Pädagogiums am 28. April 1561 hatte Friedrich von Wirsberg bereits nach dreijähriger Amtszeit ein wichtiges Instrument geschaffen zur Heranbildung des akademischen Nachwuchses in seinem Hochstift und insbesondere zur Pflege und Erhaltung der katholische Lehre. Damit entsprach er insbesondere einer wesentlichen Verpflichtung in der von ihm gegenüber dem Domkapitel unterzeichneten Wahlkapitulation. Das vom Schulgründer festgelegte pädagogische Programm ist - abgesehen von der gegenreformatorischen Zielsetzung - bleibend aktuell und erfasst im Kern sogar das heutzutage staatlich festgelegte Bildungsangebot.
Im Jahre 1567 konnte der Fürstbischof Jesuiten als Lehrer für die Weiterführung der Schule gewinnen, der ein Konvikt angeschlossen wurde, in das begabte Jugendliche armer Eltern aus dem gesamten Bistum unentgeltlich aufgenommen werden konnten.
1575 wurde die Schule - wohl in Zusammenhang mit der beabsichtigten Universitätsgründung durch Julius Echter von Mespelbrunn - neu organisiert und bekam das Recht, niedere akademische Grade zu verleihen. Nach der Gründung der Universität 1582 wurde in deren Räumen auch der gymnasiale Unterricht weiter durchgeführt, dies über die Auflösung der Societas Jesu 1774 und die Säkularisation 1803 hinaus. Erst 1829 fand die von Wirsberg gegründete Schule - seit 1816/17 königlich-bayerisches Gymnasium - eine neue Bleibe im ehemaligen Augustinerkloster (an der Stelle des heutigen Polizeipräsidiums), dessen Räume nach mehreren Um- und Ausbauten genutzt wurden bis zur Vernichtung des "Alten Pennals" durch das Bombardement am 16. März 1945.
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts stieg die Schülerzahl derart an, dass ein zweites humanistisches Gymnasium eingerichtet werden musste: Mit Schuljahresbeginn 1886/87 gab es folglich ein Altes und ein Neues (heute Riemenschneider-) Gymnasium. Während des Dritten Reiches war das Alte Gymnasium nicht von der Umgestaltung des höheren Schulwesens betroffen und blieb ein humanistisches Gymnasium, das Neue Gymnasium wurde indes in eine Oberschule umgewandelt. Bereits im Dezember 1945 wurde - über viele Räume in der Stadt verteilt - der Unterricht provisorisch wieder aufgenommen. Nach Wiederaufbau des Neuen Gymnasiums am Rennweger Ring zog dort auch das Alte Gymnasium ein; wegen der rasch wachsenden Schülerzahl und der damit einsetzenden Raumnot wurde 1957 mit der Wiedererrichtung eines zweiten humanistischen Gymnasiums begonnen. Es entstand ein Neubau am Mainufer, in dem mit dem Schuljahr 1960/61 der Unterrichtsbetrieb aufgenommen werden konnte. Die Schule sollte die Tradition des Alten Gymnasiums fortführen und zum Gedenken an den Stifter des ersten modernen Pädagogiums in Würzburg den Namen Friedrichs von Wirsberg tragen.
Das Wirsberg-Gymnasium ist heute das einzige Würzburger Gymnasium, das - neben der (neu-)sprachlichen und naturwissenschaftlich-technologischen - auch die humanistische Ausbildungsrichtung anbietet.
Friedrich von Wirsberg
Die biographischen Spuren des Fürstbischofs weisen nach Oberfranken ins Kulmbacher Land zu jenem Rittergeschlecht, das in der Ortschaft Wirsberg bzw. auf der gleichnamigen Burg zeitweise die Amtsleute und Dienstmannen stellte, wogegen der eigentliche Stammsitz das benachbarte Lanzendorf gewesen war.
Der nachgeborene Friedrich wurde für den geistlichen Stand bestimmt und er absolvierte eine entsprechende Laufbahn an verschiedenen süddeutschen Bischofskirchen, bis er - seit 1556 Generalvikar in Würzburg - schließlich 1558 nach der Ermordung des Fürstbischofs Melchior Zobel vom Domkapitel zum Bischof gewählt und nach Bestätigung durch Kaiser und Papst 1559 zum Bischof geweiht wurde.
Die Regierungszeit des Fürstbischofs war geprägt von entschiedenem persönlichen Einsatz, von Prinzipientreue und Fürsorge für das Hochstift, blieb aber glanzlos. Mit vielerlei Verordnungen, Verboten und Mandaten versuchte er das Fürstbistum wirtschaftlich zu sanieren, weltlich wie geistlich zu festigen. Dabei war des Fürstbischofs größte und bleibende Tat die Begründung des gymnasialen Schulwesens in seiner Residenzstadt.
Mit der feierlichen Eröffnung des Pädagogiums am 28. April 1561 hatte Friedrich von Wirsberg bereits nach dreijähriger Amtszeit ein wichtiges Instrument geschaffen zur Heranbildung des akademischen Nachwuchses in seinem Hochstift und insbesondere zur Pflege und Erhaltung der katholische Lehre. Damit entsprach er insbesondere einer wesentlichen Verpflichtung in der von ihm gegenüber dem Domkapitel unterzeichneten Wahlkapitulation. Das vom Schulgründer festgelegte pädagogische Programm ist - abgesehen von der gegenreformatorischen Zielsetzung - bleibend aktuell und erfasst im Kern sogar das heutzutage staatlich festgelegte Bildungsangebot.
Im Jahre 1567 konnte der Fürstbischof Jesuiten als Lehrer für die Weiterführung der Schule gewinnen, der ein Konvikt angeschlossen wurde, in das begabte Jugendliche armer Eltern aus dem gesamten Bistum unentgeltlich aufgenommen werden konnten.
1575 wurde die Schule - wohl in Zusammenhang mit der beabsichtigten Universitätsgründung durch Julius Echter von Mespelbrunn - neu organisiert und bekam das Recht, niedere akademische Grade zu verleihen. Nach der Gründung der Universität 1582 wurde in deren Räumen auch der gymnasiale Unterricht weiter durchgeführt, dies über die Auflösung der Societas Jesu 1774 und die Säkularisation 1803 hinaus. Erst 1829 fand die von Wirsberg gegründete Schule - seit 1816/17 königlich-bayerisches Gymnasium - eine neue Bleibe im ehemaligen Augustinerkloster (an der Stelle des heutigen Polizeipräsidiums), dessen Räume nach mehreren Um- und Ausbauten genutzt wurden bis zur Vernichtung des "Alten Pennals" durch das Bombardement am 16. März 1945.
Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts stieg die Schülerzahl derart an, dass ein zweites humanistisches Gymnasium eingerichtet werden musste: Mit Schuljahresbeginn 1886/87 gab es folglich ein Altes und ein Neues (heute Riemenschneider-) Gymnasium. Während des Dritten Reiches war das Alte Gymnasium nicht von der Umgestaltung des höheren Schulwesens betroffen und blieb ein humanistisches Gymnasium, das Neue Gymnasium wurde indes in eine Oberschule umgewandelt. Bereits im Dezember 1945 wurde - über viele Räume in der Stadt verteilt - der Unterricht provisorisch wieder aufgenommen. Nach Wiederaufbau des Neuen Gymnasiums am Rennweger Ring zog dort auch das Alte Gymnasium ein; wegen der rasch wachsenden Schülerzahl und der damit einsetzenden Raumnot wurde 1957 mit der Wiedererrichtung eines zweiten humanistischen Gymnasiums begonnen. Es entstand ein Neubau am Mainufer, in dem mit dem Schuljahr 1960/61 der Unterrichtsbetrieb aufgenommen werden konnte. Die Schule sollte die Tradition des Alten Gymnasiums fortführen und zum Gedenken an den Stifter des ersten modernen Pädagogiums in Würzburg den Namen Friedrichs von Wirsberg tragen.
Das Wirsberg-Gymnasium ist heute das einzige Würzburger Gymnasium, das - neben der (neu-)sprachlichen und naturwissenschaftlich-technologischen - auch die humanistische Ausbildungsrichtung anbietet.